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Stärkster Rückgang der Einfuhrpreise seit September 2009

Containerschiffe am Tiefwasserhafen Jade-Weser-Port in Wilhemlshaven. Der Preisanstieg von nach Deutschland importierten Gütern hat sich erneut abgeschwächt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sina Schuldt/dpa)

Der Rückgang der Preise von nach Deutschland importierten Gütern hat sich im Mai weiter beschleunigt. Die Einfuhrpreise fielen zum Vorjahresmonat um 9,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit September 2009. Bereits im April waren die Importpreise kräftig um 7,0 Prozent gefallen, nachdem sie im März erstmals seit längerer Zeit im Jahresvergleich gesunken waren.

Wie das Bundesamt weiter mitteilte, gingen die Einfuhrpreise im Monatsvergleich um 1,4 Prozent zurück. Im vergangenen Sommer hatte sich noch ein völlig anderes Bild gezeigt. Damals waren die Einfuhrpreise zeitweise um mehr als 30 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Auslöser waren der Ukraine-Krieg und erhebliche Verspannungen im Welthandel.

Den Rückgang der Importpreise im Mai erklärt das Bundesamt mit einem statistischen Basiseffekt: Weil die Preise im Vorjahr besonders stark gestiegen waren, fällt der Vergleich mit dem damals hohen Preisniveau niedrig aus.

Der Effekt zeigt sich vor allem bei den Energieimporten, die im Mai 37,6 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier nach Angaben des Bundesamtes im Mai um 39,7 Prozent unter denen von Mai 2022.

Die Einfuhrpreise beeinflussen tendenziell auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen deutlich angehoben und für Juli eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt.