Der für die Energiewende nötige Netzausbau soll durch höhere Renditen der Netzbetreiber befördert werden. Um den Betreibern von Strom- und Gasnetzen mehr Anreize für Investitionen zu bieten, will die Bundesnetzagentur die von ihr bestimmte Eigenkapitalverzinsung erhöhen.
Sie soll 2024 bei 7,09 Prozent liegen und nur für Neuinvestitionen gelten, wie die Behörde am Mittwoch in Bonn berichtete. Derzeit liegt der Zinssatz bei 5,07 Prozent.
Über die Netzentgelte zahlen die Netznutzer, also Haushalte, Gewerbe und Industrie, auch die Renditen der Betreiber. «Die Mehrbelastung dort muss auf das Notwendigste begrenzt bleiben», sagte Netzagentur-Präsident Klaus Müller.
Experten gehen davon aus, dass sich das Stromnetzentgelt-Aufkommen durch das geplante Zinsplus bundesweit pro Jahr um insgesamt rund 500 Millionen Euro erhöhen wird. Pro Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden würde dies Mehrkosten in Höhe von 10 bis 12 Euro pro Jahr bedeuten.
Die Behörde hat ihre Vorschläge jetzt zur Diskussion gestellt. Bis Ende August können sich etwa Netzbetreiber oder Verbände dazu äußern. Die endgültige Festlegung soll am Jahresende erfolgen.